Bitcoin im Bundestag – Warum der AfD-Antrag die Krypto-Debatte neu entfacht

Die neue Folge von Crypto Uncut zeigt, wie politisch Krypto mittlerweile geworden ist. Eric Heinemann (Crypto Nerds) und Sascha Roehrer (conf3rence) sprechen über den neuen AfD-Antrag im Bundestag, der Bitcoin in Deutschland steuerlich und regulatorisch anders behandeln will. Unterstützung bekommen sie dabei von Alireza Siadat, einem der bekanntesten Krypto-Anwälte Deutschlands und Partner bei Deloitte. Sein Fazit: „Juristisch plausibel, aber politisch hochexplosiv.“

Bitcoin, Steuern und Politik – was steckt hinter dem AfD-Vorstoß?

Die AfD hat in dieser Woche einen Antrag eingebracht, der die aktuelle Diskussion über Bitcoin und Steuern in Deutschland auf ein neues Level hebt. Kern der Forderung: Bitcoin soll nicht länger unter die europäische MiCA-Regulierung fallen. Die Partei argumentiert, dass Bitcoin weder Emittenten noch zentrale Anbieter habe und deshalb nicht in denselben Rahmen gehört wie Stablecoins oder Utility-Tokens.

Rechtsanwalt Alireza Siadat (Deloitte) hält diese Argumentation zumindest juristisch für nachvollziehbar: „Die MiCA reguliert Emittenten und Dienstleister, die Token herausgeben oder verwahren. Da Bitcoin keine Emittenten kennt, könnte man argumentieren, dass die Regulierung in diesem Fall ins Leere läuft.“
Gleichzeitig warnt er jedoch davor, dass die politische Zuordnung des Antrags – also, dass er von der AfD stammt – die sachliche Diskussion schnell vergiften könnte: „Viele werden ihn gar nicht lesen, weil sie nur sehen, wer ihn gestellt hat.“

Streitpunkt Haltefrist – bleibt die Steuerfreiheit für Bitcoin bestehen?

Besonders brisant ist der Antrag vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die 12-Monats-Haltefrist. SPD und Linke hatten zuletzt gefordert, diese Steuerfreiheit abzuschaffen, da sie „eine ungerechte Bevorzugung von Krypto-Anlegern“ darstelle. Siadat widerspricht: „Die Regelung gilt nicht nur für Bitcoin, sondern auch für Gold, Fremdwährungen und Kunst. Es wäre systemwidrig, Bitcoin hier herauszunehmen.“

Damit wird klar: Die Frage der Steuerfreiheit ist keine Sonderbehandlung für Krypto, sondern Teil einer jahrzehntelangen steuerlichen Logik in Deutschland. Eine Änderung wäre also kein kleiner Eingriff, sondern würde auch andere Anlageklassen treffen. Für Anleger bleibt die 12-Monats-Frist daher vorerst bestehen – aber die politische Diskussion nimmt an Fahrt auf.

👉 Mehr dazu in unserem Kurs: „Krypto-Steuern einfach erklärt“

Markt-Update: Cardena-Crash, Pump.fun & der Privacy-Coin-Trend

Während die politische Bühne heiß läuft, bleibt der Kryptomarkt selbst erstaunlich ruhig – zumindest auf den ersten Blick. Eric und Sascha werfen einen Blick auf die Gewinner und Verlierer der Woche. Besonders ins Auge fällt der Crash von Cardena (KDA): Die operative Firma hinter der Blockchain hat ihren Betrieb eingestellt – der Token verlor daraufhin über 70 % an Wert. „Eine sterbende Chain“, wie Sascha es nennt.

Parallel erlebt der Privacy-Coin-Sektor neuen Aufwind. Coins wie Zcash oder Monero profitieren vom wachsenden Wunsch nach Privatsphäre, vor allem nach den neuen EU-Regulierungen. Der Airdrop-Hype um Pump.fun hält dagegen weiter an – viele warten auf den Launch, aber Siadat warnt: „Kein Airdrop in einem fallenden Markt. Erst wenn die Stimmung dreht, wird’s spannend.“

Wenn NFTs offline gehen – was der AWS-Ausfall zeigte

Ein weiteres Diskussionsthema der Woche: Der AWS-Ausfall, bei dem viele NFT-Bilder vorübergehend nicht mehr angezeigt werden konnten. Grund: Die meisten NFT-Projekte speichern ihre Bilddaten auf zentralen Cloud-Servern – und wenn Amazon Web Services streikt, ist das Kunstwerk im Browser plötzlich unsichtbar.

Sascha erklärt: „Bitcoin Ordinals sind hier eine Ausnahme, weil kleine Bilddaten direkt auf der Blockchain gespeichert werden. Das ist zwar teurer, aber wirklich dezentral.“ Das Beispiel zeigt, dass Dezentralität mehr als ein Buzzword ist – sie entscheidet über die Sicherheit und Unabhängigkeit digitaler Werte.

Trump, CZ & die politische Bühne des Kryptos

Zum Ende der Folge wird’s international. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sorgt mit neuen Schlagzeilen für Wirbel: Er hat den verurteilten Binance-Gründer Changpeng Zhao (CZ) begnadigt und könnte laut Berichten auch FTX-Gründer Sam Bankman-Fried bald freilassen.

Für viele Beobachter ist das Teil einer klaren Strategie: Trump positioniert sich zunehmend krypto-freundlich, um Stimmen aus der libertären und Tech-Szene zu gewinnen. Seine Familie ist seit Langem mit der Branche verbunden – der Trump-Token auf Solana brachte dem Umfeld Millionen ein, und über 300 Millionen US-Dollar flossen laut Medienberichten aus Krypto-Unternehmen in Trumps neue Wahlkampfinfrastruktur.

Gleichzeitig expandieren etablierte Börsen wie Gemini (der Winklevoss-Zwillinge) nach Europa. Der Konkurrenzkampf um den EU-Markt nimmt Fahrt auf: OKX, Bybit, KuCoin und Co. buhlen um die Gunst der europäischen Nutzer – ein klares Zeichen, dass der Kontinent regulatorisch und wirtschaftlich wieder interessant wird.

Fazit: Krypto ist politisch – und Deutschland steht im Fokus

Die Diskussion um den AfD-Antrag zeigt: Krypto ist längst kein Nischenthema mehr. Fragen zu Regulierung, Steuern und Technologie sind zu gesellschaftlichen Themen geworden. Für Anleger heißt das: aufmerksam bleiben, fundierte Quellen nutzen – und vor allem langfristig denken.

Wie es weitergeht, hängt davon ab, ob die Politik den Bitcoin als Chance oder als Risiko sieht. Bis dahin bleibt das Motto von Eric und Sascha:

„Bleibt neugierig, bleibt bullish – und schaut nächsten Freitag wieder rein.“

🎧 Jetzt die ganze Folge anhören: Youtube

Eric Heinemann ist Gründer von Crypto Nerds, einem der führenden deutschsprachigen Krypto-Education-Formate.
Seit 2018 erklärt er komplexe Themen wie Bitcoin, DeFi und Blockchain verständlich und praxisnah – über Podcasts, Kurse und Events in ganz Europa.
Eric Heinemann,
Gründer von Crypto Nerds
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